Sonntag, 26. September 2010

25.9.2010 Übung Öl+Havarieunfall Puttgarden

Am 25.9.2010 fand eine große Übung im Hafen von Puttgarden/Fehmarn statt. Simuliert wurde ein Ölunfall. Wir begleiteten bei diesem Einsatz das THW Kiel bei seinen Aufgaben

Hier ein Bericht aus den Lübecker Nachrichten:
Bei echtem Verlauf hätte ein solcher KSU-Fall, wie er in der Amtssprache heißt – Komplexer Schadstoff Unfall – verheerende Folgen für Fehmarn. Badestrände, Flora und Fauna würden nachhaltig von einer Ölpest verseucht. Bilder vom Bohrunglück im Golf von Mexiko drängen sich auf. Umso wichtiger ist es, auch an der Küste Schleswig-Holsteins gegen solche Katastrophen gewappnet zu sein und den Ernstfall regelmäßig zu proben.

Mit über 100 Hilfskräften von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Scandlines (detaillierte Aufstellung siehe rechts) richtete der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN), Betriebsstätte Kiel, gestern im Fährhafen Puttgarden eine groß angelegte Ölwehrübung aus. „Wir proben regelmäßig das Zusammenspiel aller Hilfsorganisationen“, erklärt dazu Einsatzleiter Diplom-Ingenieur Heinrich Kaule vom LKN. Jede einzelne Organisation hat darüber hinaus Gelegenheit, ihr Gerät und ihren Ausbildungsstand wirklichkeitsnah zu testen.

Das Übungsszenario: Wegen eines technischen Defekts beim Umpumpen von Kraftstoff auf dem Fährschiff „Holger Danske“ sind mehrere tausend Liter Schweröl ins Hafenbecken gelangt. Ein Ölteppich bedeckt einen großen Teil der Wasserfläche des östlichen Fährhafens. Im Fährbecken III sowie im Bootshafen staut sich das Öl. Der Ölabwehrtrupp der Reederei Scandlines, mit Ölsperren, Pumpen und anderem Gerät für den „ersten Angriff“ ständig vor Ort, hat wegen der Tragweite des Ölunfalls Verstärkung beim Land angefordert.

„Wichtigste Maßnahme in solch einem Fall ist die Eingrenzung des Ölteppichs auf dem Wasser mit Ölsperren“, erläutert LKN-Sachbereichsleiter Volker Pioch. So wurden gleich zu Beginn rund 500 Meter Ölsperre ausgebracht, wobei dem Ölbekämpfungsschiff „Stint“ sowie den kleineren Booten von Feuerwehr und THW eine wichtige Rolle zukam. Um ein Hinausdriften des imaginären Ölteppichs auf die Ostsee zu verhindern, sperrte das Ölbekämpfungsschiff „Kiel“ die Ausfahrt zwischen den beiden Hafenmolen ab. Der reguläre Fährverkehr zwischen Puttgarden und Rödby wurde jedoch nicht behindert, es wurde eine Pause zwischen den Überfahrten genutzt. Die übrigen Abläufe spielten sich im unbenutzten Fährbett III ab. Für die landseitige Ölbekämpfung wurden Saugpumpen aufgestellt, die Öl von der Wasseroberfläche absaugen können. Eine Spezialfirma aus Lübeck entsorgt im Ernstfall das Öl und das Öl-Sand-Gemisch von den Stränden.

In der abschließenden Manöverkritik äußerte sich Heinrich Kaule lobend über das gute Zusammenspiel aller Kräfte. „Übungszweck erfüllt!“, lautet sein Urteil.


Wir bedanken uns bei allen Hilfskräften für diese gelungene und gut organisierte Übung!


Hier sind noch ein paar Fotos die wir geschossen haben:


In diesem LKW wurden die Helfer in orangene Overalls gesteckt, darüber kam ein weißer Schutzanzug und Gummistiefel. Alles mit Panzertape abgeklebt. Eine Atemmaske und der Helm fehlten auch nicht. Dieser Trupp war für die so genannte "schwarze Zone" zuständig (Ölverseuchtes Gebiet).


Die Ölsperren wurden von den Booten ins Wasser gezogen.



Und so sehen die "Schwarzarbeiter" dann also aus... :-)


Von dieser Terasse konnte man den ganzen Bereich super überblicken, schade, dass die Sonne nicht schien...



Reinigung von versuchtem Wasser


Das THW lud uns dann noch zu einer Spritztour mit dem Landungsboot ein. Wir fuhren aus dem Hafen raus und das Boot sprang nur so über die Wellen. Nass wurden wir auch dabei! Danke dafür! Ein Video haben wir auch gemacht von der Bootsfahrt. Sorry für die Kameraführung, aber bei dem Fahrstil ging es nicht besser:

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